SEXarbeiterin

Prostitution, Sexarbeit, horizontales Gewerbe sind wie keine an­dere Berufsbranche von Klischees, Stereotypen und Ressentiments geprägt. In den Medien, vor allem des Boulevards, spielen im Dis­kurs um Sexarbeit in der Regel ausschließlich Zwangsprostituierte, drogenabhängige oder missbrauchte Sexarbeiterinnen eine Rolle. Dabei werden Sexarbeiterinnen nahezu immer als Opfer dar­gestellt. Dass es darüber hinaus auch andere Sexarbeiterinnen gibt, die freiwillig und selbständig der Sexarbeit nachgehen, zeigt der Film Sexarbeiterin von Sobo Swobodnik. Der Film begleitet die studierte Informatikerin und Berliner Sexarbeiterin Lena Morgen­roth (sensexual.de) über mehrere Monate hinweg durch ihr Leben, bei ihrer Arbeit und im „ganz normalen“ Alltag. Dabei entstand ein vielseitiges menschliches Porträt einer Sexarbeiterin, im Kontext von Familie, Freunden und Partnerschaft, als Teil der erstarkenden politischen Bewegung der selbstbestimmten Sexarbeiter_innen und bei ihrer tatsächlichen Sexarbeit. 

Mit Lena Morgenroth, Thekla Morgenroth u.a.

Buch, Regie, Kamera  Sobo Swobodnik

Ton  Eckhard Geitz

Sounddesign, Tonmischung   Alexander Heinze

Montage  Manuel Stettner

Musik, Komposition  Elias Gottstein 

Liedtext  Ines Theileis, Lena Morgenroth

Gesang  Ines Theileis

Colorist  Nadir Mansouri

Produzent  Sobo Swobodnik

Produktion  Guerilla Film Koop. Berlin

Festivals  Horizontale-Filmfestival Konstanz Eröffnungsfilm
Fetisch Film Festival Kiel

Porn-Filmfestival Berlin

Sit and Suffer Festival Montreal

Love & Devotion Filmfestival London
Sex Worker Filmfestival Copenhagen

Preise Bester Filmsong, Fetisch Film Festival Kiel


Pressestimmen

„Erfrischend unaufgeregt nähert sich der Dokumentarfilm ‚Sexarbeiterin‘ dem Thema Pro­sti­tution. Die Dokumentation zeigt abwechselnd Haut, Lust, Abwasch und politischen Aktivismus... Schwere Themen aber die Dokumentation stimmt zugleich beruhigend, heiter und nachdenklich.“ junge Welt

„Filmtipp des Tages.“ Süddeutsche Zeitung

„Der Film lehrt uns: Sexarbeit ist heterogener, als mancher wahrhaben will. Und auch, dass die gesellschaftliche Stigmatisierung selbst bei den Privilegierten greift, erzählt der Film ‚SEXarbeiterin‘ – subtil und differenziert.“ RBB Fernsehen Stilbruch, Kulturmagazin

„Stilsichere Studie über den Exzess. Doch Sexarbeiterin ist noch mehr als sensibles Porträt und Plädoyer für berufliche und politische Emanzipation, das nicht nur gewisse Frauenrechtlerinnen als selbstgerecht und diskussionsresistent borniert entlarvt. Swobodnik gelingt ein spannender, höchst sinnlicher Dialog zweier Professionen auf Augenhöhe.“ Artechok-Kinomagazin München

„Sobo Swobodnik hat einen gewaltigen Stil, mit EINER Kamera eine kleine Welt zu erschaffen!“ Hermes Phettberg

„Sexarbeiterin bekommt ohne jede Einschränkung mein Prädikat ‚emanzipatorisch wertvoll‘, denn der Film zeigt nicht nur eine starke Frau* mit Vorbildfunktion, sondern gibt auch einen Ausblick darauf, wie der Umgang mit Sexualität aussehen kann, wenn Frauen* nicht geraten wird, eine Armeslänge Abstand zu halten." Filmlöwin – das feministische Filmmagazin

„Endlich ein Film, der Lust auf das schwierige Thema ‚Prostitution‘ macht. Zu empfehlen ist der sehenswerte Film nicht zuletzt für Menschen, die bisher wenig mit Prostitution in Berührung gekommen sind.“ Jenny Künkel, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe Universität Frankfurt am Main

„Fazit: ‚Sexarbeiterin‘ liefert einen Einblick in eine Welt der käuflichen sexuellen Dienstleistungen, der dazu geeignet ist eine Vielzahl tiefsitzender Vorurteile und Klischees im eigenen Kopf auszuradieren.“ Spielfilm.de

„Die Protagonistin in Sobo Swobodniks Dokumentarfilm ist das genaue Gegenteil des Elends-Klischees von Prostituierten, das häufig von den Medien vermittelt wird ... als Ergänzung und Korrektur zu anderen Aspekten, die ohnehin dauernd in den Medien breitgetreten werden, ist diese interessante Dokumentation ein großer Gewinn.“ Kunst und Film Magazin

„Der Film vertritt trotz seiner vielzähligen sinnlichen Momente eine klare Botschaft. Prostitution kann es auch freiwillig ohne Zuhälter und Rotlichtmilieu geben, egal was Alice Schwarzer sagt ... Vier von fünf Punkten.“ Tip Berlin Stadtmagazin

„In Schwarz-weiß gedreht, zeigt der Film dass es durchaus Zwischentöne in der Sexarbeit gibt. Zwischen erhellend, lustig und verstörend.“ BZ, Berlin

„Alice Schwarzer tritt für die Abschaffung der Prostitution ein. Sexarbeit sei nie freiwillig, sondern eine moderne Form der Sklaverei, sagt sie. Lena Morgenroth beweist das Gegenteil ... Der Dokumentarfilm gibt einen unaufgeregten, durchaus humorvollen Einblick in ihren Alltag ... Das Ergebnis ist sehr ästhetisch, was an der Schwarz-Weiß-Optik und Swobodniks Sensibilität  im Umgang mit Intimität liegt.“ spex – Magazin für Popkultur

„Dokumentationsfilm ohne Tabus. Der Film des Berliner Regisseurs Sobo Swobodnik gibt ungewohnte Einblicke, schockiert ein bisschen und macht vor allem neugierig.“ Bild.de

„Regisseur Sobo Swobodnik nimmt sich mit ‚Sexarbeiterin‘ das vielleicht umstrittenste Thema zeitgenössischer Feminismen vor und bezieht eindeutig Stellung. Anhand seiner Protagonistin Lena zeigt er eine Form der sexuellen Dienstleistung jenseits patriarchaler Unterdrückung und Ausbeutung. Damit macht er unsere Gesellschaft als eigentliches Übel aus: Nicht Sex sei das Problem, sondern Sexismus. Sexarbeiterin bricht bewusst mit Stereotypen. Die Schwarz-weiß-Optik des Films und das Spiel mit Unschärfe distanzieren sich klar vom Mainstream-Porno. Lena selbst unterscheidet sich sowohl physisch wie auch charakterlich deutlich von den klischeehaften Darstellungen von Prostituierten, wie sie uns in Film und Fernsehen ständig begegnen. Swobodnik fängt ihre Begegnungen mit Kund*innen in wunderschönen Bildern ein, die niemals obszön, sondern stets ästhetisch wirken.“ Missy Magazine

„Den Sex blendet er keineswegs schamvoll aus. Das hat nichts Voyeuristisches, geschweige denn Pornografisches. Statt auf fleischfarbene Reality-Optik setzt Swobodnik auf lyrisches Schwarz-weiß und ein extremes Schärfengefälle zwischen Gesicht und Körper. Als silbern gleißender Schleier legt sich die Unschärfe über den nackten Leib. Verklemmt wirkt das nicht, vielmehr ungeheuer sinnlich. Es ist wohl eine der schönsten Sexszenen, die das deutsche Kino seit langem hervorgebracht hat.“ Filmdienst – Das Magazin für Kino und Filmkultur

„Sobo Swobodnik zeigt in seinem neuen Film Sexarbeiterin, dass es auch hier notwendig ist über den Tellerrand hinaus zu schauen. Dabei wird ein neues Bild auf Sexarbeit geworfen, das zeigt, dass Sexarbeit selbstbestimmt, selbstständig und freiwillig erfolgen kann." Kritiken.de

„Der Filmemacher Sobo Swobodnik hat sich nunmehr ruhig, unvorbelastet und sehr warmherzig mit der Geschichte und dem Job von Lena Morgenroth, einer sehr selbstbewussten, sehr sympathischen Berliner SEXarbeiterin, befasst und sie mit wundervollen Bildern in Schwarz-Weiß auf Zelluloid verewigt ... Schöner Film.“ Kultura Extra das online Magazin