BASTARD IN MIND

Eine Chronologie des Schicksals
Am 28. Juli 2014 wurde bei einer Zufallsuntersuchung ein lebens­bedrohliches Aneurysma (eine Arterien-Aussackung) im Gehirn des Regisseurs dieses Films entdeckt, das schleunigst operativ behandelt werden musste. Aufgrund von Größe, Form und Lage des Aneurysmas war zunächst nicht klar, ob und nach welcher Methode überhaupt operiert werden kann. Die beängstigende Diagnose, dieser Wink des Schicksals und die zwei langen traumatischen Monate bis zum operativen Vollzug, in denen das Aneurysma jederzeit hätte platzen können, was mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod bedeutet hätte, bildet den Inhalt des Films. Dabei versucht der Regisseur, basierend auf den während dieser Zeit gemachten Notizen, durch unterschiedliche formale und stilistische Herangehensweisen filmisch und künstlerisch dieser damaligen Extremsituation retrospektiv nahe zu kommen.

BASTARD in mind ist ein Experiment, ein experimenteller Doku­men­tar­film-Essay, der die universellen Themen Schicksalsschlag, Angst, Endlichkeit und Tod anhand einer persönlichen Geschichte behandelt und formal irgendwo zwischen Chris Markers "La Jetée" von 1962 und Laurie Andersons "Heart of a dog" von 2016 ansiedelt, dem eine ästhetische wie inhaltliche Versuchs­an­ord­nung zu­grunde liegt, in der das unfassbar Scheinende einen Ausdruck erhält.

„Ehrlich: wenn es in diesem Film nur um mich und mein kleines, beschissenes Leben ginge, wäre er völlig banal, überflüssig und mitnichten relevant. Da er aber, wie ich finde, um die wichtigsten Themen, nämlich der Frage nach dem Tod, der Angst und um die Endlichkeit, kreist, scheint er emblematisch für jedwedes Leben zu stehen.“ Sobo Swobodnik

 Mit Sobo Swobodnik, Elias Gottstein, Anna Görgen, Rolf Kemnitzer, Lina Maria Walter, Hermes Phettberg, u.a.

Buch, Regie, Text, Bildgestaltung Sobo Swobodnik

Kamera Sobo Swobodnik, Pantea Lachin

Montage Manuel Stettner

Farbkorrektur Johannes Hilser

Voice Over Sobo Swobodnik

Ton, Musikkomposition Elias Gottstein

Harfe Rosa Diaz Cotan

Tonbearbeitung Alexander Heinze

Tonmmischung Alexander Heinze, Elias Gottstein

Produzent Sobo Swobodnik

Produktion Guerilla Film Koop. Berlin

 

 Festivals Internationales Dokumentarfilmfestival München

 

Preise Nominiert für den Dokumentarfilmmusikpreis 2019


Pressestimmen

"Auch als »menschliche Natur« gelesen war das Thema »humaNature« ergiebig. Schlaglichter auf die Conditio humana warf etwa Sobo Swobodniks sehr persönlicher, experimentierender »Bastard in Mind«, der entstand, als der Filmemacher beinahe an einem Gehirn-Aneurysma gestorben wäre, und ein schönes Beispiel dafür ist, wie inspirierend radikal subjektive Filme sein können."  EPD-Film

"'Bastard in Mind' ist ein irrer Ritt auf der Rasierklinge... Tanz mit dem Tod: Dokumentarfilm-Essay über eine Erkrankung und wie der Regisseur damit umgeht...."Bastard in Mind" funktioniert aber auch fabelhaft für all jene, denen der Sinn des Lebens und die eigene Sterblichkeit vollkommen schnuppe sind, nämlich als gnadenlose Nabelschau eines Menschen in der Krise... Fazit: Auf den "Klassenkampf" folgt der "Bastard in Mind". Nach der eigenen Herkunft nimmt Regisseur Sobo Swobodnik das eigene Hirn, ein darin entstandenes Aneurysma und – wenn er schon dabei ist – den Sinn und Unsinn des Lebens unter die Lupe. Experimentell, selbstironisch, erkenntnisreich und komisch. Garantiert keine Lebenszeitverschwendung!"  SPIELFILM.DE

"Was nun in seiner extrem subjektiv erzählten, filmisch-experimentell angelegten Nabelschau "Bastard in Mind" in 86 geballten Mindfuck-Minuten folgt, ist eine gleichermaßen mitreißende wie zahlreiche Fragen aufwerfende Dokumentarfilmstudie über den stets unsicheren Kern des Lebens sowie die eigene Endlichkeit. ... Zum ersten Mal stand der gebürtige Schwabe selbst als Haupt­prota­gonist im Fokus jenes musikalisch erneut ausgesprochen faszinierenden (Musik: Elias Gottstein) wie furios montierten (Editor: Manuel Stettner) Dokumentarfilmessays, das auf wunder­bare Weise in kein formal-ästhetisches gängiges Schema passt, sondern stattdessen selbst einen permanenten Partisanencharakter aufweist. ... So folgen darin etwa Bergmansche Turm­uhrschläge auf den in knalligem Rosa gehaltenen Film­titel­aus­schnitt („Bastard“). Intime Polaroids mischen sich mit medizinischen MRT-Aufnahmen. Und vertrackt-anspruchsvolle Spiegel­ein­stellungen reihen sich mit karikierenden Elektropopmaschinen- und Rasierklingengeräuche, die das nahende Ende des Regisseurs heraufbeschwören und im selben Atemzug wie zum Trotz zur finalen Feier des Daseins einladen: Die Party des Lebens ist schließlich (noch) nicht vorbei. Was als sarkastische Himmelfahrt beginnt („Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn nein, was sagt die Rentenversicherung dazu?“) und sich in „Bastard in Mind“ wiederholt in ein höllisch-assoziatives Schreckensszenario verwandelt, triggert durch seine universelle Thematik jeden Zuschauer im Publikum an."  KINO-ZEIT

"'Bastard in mind' ist eine experimentelle audiovisuelle Collage. Swobodniks Dialog mit den Zuschauenden und die zwischen Meditation und Ekstase changierende Musik von Elias Gottstein begleiten einen assoziativen Bilderrausch... Swobodnik geht über eine Bestandsaufnahme der eigenen Erfahrungen und Empfindungen weit hinaus: Sein Essay ist eine philosophische Versuchsanordnung zu Fragen nach Leben und Tod, Endlichkeit und Angst... Immer wieder rückt er sich selbst ins Bild, einschließlich des Aneurysmas, das auf einer MRT-Aufnahme zu sehen ist und mit dem er in ein intimes Gespräch tritt. Surrealistische Albtraumvisionen, das Wechselspiel von Farbe und Schwarz-weiß, Doppelbilder gehören zu seinem ästhetischen Repertoire; dazu nachgestellte Dialogpassagen mit Ärztinnen und Ärzten, Freundinnen und Freunden, einem neuen Psychiater."  FILMDIENST

"In seiner Doku Bastard in Mind beschäftigt sich Sobo Swobodnik rückblickend mit dem Schick­sals­schlag, der zur traumatischen Erfahrung wurde. Beim Warten auf die Operation setzt er sich mit seiner Sterblichkeit und der damit einhergehenden Angst auseinander, was er schließlich in einen Film zu diesem sehr persönlichem Lebensereignis münden lässt."  MOVIEPILOT


"Die Filmbilder, die dabei Kunstobjekte, die Berliner Straßen, Zugfahrten, Krankenhäuser, Auf­nah­men bei Nacht und Lichtspielereien umfassen, weisen dabei ein großes künstlerisches Spektrum auf. Swobodniks Produktion hebt sich damit deutlich von „herkömmlichen“ Leidensgeschichten ab, wie beispielsweise in „Heil dich doch selbst“."  FILM-REZENSIONEN.DE


"Durch unterschiedliche formale und stilistische Herangehensweisen nähert sich Sobo Swobodnik filmisch und künstlerisch einer Extremsituation in seinem Leben an: der Zeit zwischen der Diagnose eines Hirnaneurysmas und der Operation zwei Monate später. " KINOWOCHE

"Die Diagnose lautet: Aneurysma im Hirn. Die Folge sind zwei albtraumhafte Monate, während derer wir den Filmemacher begleiten. Es entsteht ein collagenhaftes, essayistisches visuelles Hörbuch, in dem Sobo Swobodnik zeigt, was es bedeutet, mit dem Tod im Nacken zu leben."
TIP STADTMAGAZIN

 

"'Gibt es ein Leben vor dem Tod? Wenn nein, was sagt die Rentenversicherungsanstalt dazu?' Sobo Swobodnik nimmt uns mit auf eine albtraumhafte Reise: Von dem Tag an, als bei ihm durch Zufall ein Hirnaneurysma entdeckt wurde, bis zum Tag der OP. Gleich zu Beginn erzählt der Filme­macher: „Das ist mein Gehirn. Ich gebe zu, ich könnte es stundenlang betrachten.“ Auf diese Worte hin begleiten wir ihn zwei traumatische Monate lang. Zu Ärzt*innen, Freunden und dem neuen Psychiater, immer in Begleitung des Bastards im Hirn, der seinen schlagartigen Tod bedeuten könnte. Die collagenhaften Bilder, begleitet von Swobodniks Stimme und verstärkt durch die musikalische Komposition von Elias Gottstein machen den Film zu einer visuellen Hörerfahrung im besten Sinne."  Dok-Fest München