Der Konzertdealer

Kraftwerk, Björk, Rammstein oder Robbie Williams auf Tour, das sind nicht einfach nur Konzerte, sondern Pop-Opern, die spek­ta­kulärsten Bühnen­ereig­nisse der Gegen­wart. Zehn­tausende pilgern in Stadien und Hallen, um dabei zu sein. Doch niemand kennt den Mann im Hintergrund. Seit über 30 Jahren ist Scumeck Sabottka Konzertdealer. Ständig am Reisen, ständig am Verhandeln, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Ding. Ein Ex-Punk aus dem Ruhrpott, der als Busfahrer der Einstürzenden Neubauten begann, sich hocharbeitete, zweimal an der Pleite vorbeischrammte und sich dann auf einen Deal mit den legendären Veranstaltern Fritz Rau und Marcel Avram einließ.

Sobo Swobodnik dringt mit seinem Portrait in den Backstage­bereich der Konzertbranche vor und zeigt das harte, globalisierte Geschäft hinter den Tourneen. Untermalt von den grandios-bizarren Klängen von Dinos Chapman jagt der Film einem Mann hinter­her, der so wider­sprüch­lich ist wie das Geschäft, das er betreibt.  Der Konzert­dealer ist Jäger und Gejagter in einer Person, er ist Under­ground und Main­stream, Glamour und Tristesse.

Mit   Scumeck Sabottka, Marcel Avram, Bettina Rust, Yasmine Hamdan, Rosiris Garrido, David Enthoven, u. a.

 Buch, Regie   Sobo Swobodnik

Kamera, Ton  Bernie DeChant, Sobo Swobodnik

Montage  Manuel Stettner

Musik  Dinos Chapman

Sounddesign, Tonmischung  Alexander Heinze

Farbkorrektur  Nadir Mansouri

Produzent  Sobo Swobodnik

Produktion  Guerilla Film Koop. Berlin

 

Festivals  Angeles Doc, Los Angeles Official Selection


Pressestimmen

„Ungewöhnlicher Porträtfilm über den Ex-Punk Scumeck Sabottka, der seit 30 Jahren als Tournee- und Konzertveranstalter eine Größe in der Welt der Rock- und Pop-Musik ist. Mit essayistischen Mitteln rekapituliert er eine erstaunliche Biografie, in der Leidenschaft für Musik, Geschäftssinn und der Strukturwandel der Branche eine Balance gefunden haben. Formal nutzt er ein langes Radiointerview, das in Verbindung mit Bildern aus Sabottkas Alltag sowie mit dem elektronischen Klang von Dinos Chapman zu einer erzählerisch wie ästhetisch bezwingenden Form vereint wird... Anstatt die Erzählung konventionell mit Archivmaterial und mit einschlägigen Hits von Robbie Williams, Radiohead oder Björk zu unterlegen, haben sich der Filmemacher und sein Protagonist für einen elektronischen Soundtrack von Dinos Chapman entschieden, der bestens zu den erzählerischen und ästhetischen Freiheiten der Inszenierung passt. Sehenswert.“ Filmdienst

„Dabei unterscheidet sich der Film von anderen Porträts in erster Linie durch seine kunstvolle, formvollendete Gestaltung und die ästhetische Optik. Garniert ist er zudem mit stimmungsvollen elektronischen Klängen, die den Szenen noch mehr Atmosphäre verleihen. Der Konzertdealer“ ist nicht einfach nur ein einfaches filmisches Porträt über einen Mann, der in seinem Metier zu den bekanntesten und erfolgreichsten Deutschlands, wahrscheinlich sogar in Europa, gehört. Das Besondere an dem Film sind seine kunstvolle Umsetzung und seine hohe Ästhetik. Das beginnt schon damit, dass es sich hier um einen Schwarz-Weiß-Film handelt. Dieser Umstand verleiht dem Film von Beginn an etwas Puristisches und Klares. Hinzu kommen gestochen scharfe, formvollendete Bilder von eigentlich völlig alltäglichen und gängigen Handlungen bzw. Ereignissen ...“  Programmkino.de

„Im Grunde ist Der Konzertdealer ein hochgradig experimenteller, aber durchaus verständlicher Dokumentarfilm über den Wandel einer ganzen Branche, die früher vom großen Plattengeschäft über alle Maßen lebte und heute zwangsläufig alles auf den Big Gig setzen muss ... Der Konzertdealer blickt zum ersten Mal überhaupt in die weitgehend abgeschottete Welt der ‚Concert Promoter und Artist Agents‘, wie man das heute nennt. Ähnlich schon wie in Swobodniks preisgekröntem und hochreflektiertem Schwarz-Weiß-Essay über die grausame NSU-Mordserie erfordert auch dieser neue Film aus der Feder des stets unabhängig-eigensinnigen Regisseurs und Max-Ophüls-Preisträgers ein hohes Maß an Konzentration wie Kontemplation ... Auf Originalmusik von beispielsweise Kraftwerk, auch diesen ikonenhaften Exportschlager aus Deutschland promotet Sabottka seit 1990 ununterbrochen, wird bis auf wenige Takte aus dem Off komplett verzichtet. Kein einziger Rammstein-Song erklingt, stattdessen hört man zeitweise Dino Chapmans nicht minder eigenwilliges Elektronik-Gefrickel, das jedoch insgesamt punktgenau zu den hochästhetischen Einstellungen von Bernie DeChant – und Swobodnik selbst – passt.“
Kino Zeit.de

„Was passiert hinter Kulissen des großen Popzirkus? Mit welchen Widrigkeiten hat der Veranstalter zu kämpfen? Ominöse Veranstaltungsorte, defekte Infrastruktur, kreative DIY-Problemlösungen und extravagante Launen der großen Diven und Rockstars erwartet man sich von Der Konzertdealer, doch Swobodnik wäre nicht der Dokumentarfilmer, der er ist, wenn er diesen sensationsheischenden Erwartungen nachgeben würde.“ Filmrezensionen.de